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Bitcoin ist die wohl bekannteste und wichtigste Kryptowährung weltweit. Doch wie funktioniert sie überhaupt – und ist das Ganze eigentlich sicher? Content Creator Deborah Reher, die seit 2021 den YouTube-Kanal „Bitcoin trifft Debbi“ führt, gibt Antworten.
Wo liegt der Unterschied zwischen Bitcoin und Kryptowährungen?
Deborah Reher: Kryptowährungen werden häufig mit Bitcoin gleichgesetzt, allerdings gibt es signifikante Unterschiede, die gerade Einsteiger:innen beachten sollten. Bitcoin strebt danach, ein alternatives dezentrales Geldsystem zu etablieren, das unabhängig von traditionellen Finanzinstitutionen funktioniert. Das Bitcoin-Netzwerk wird von einer großen Anzahl von Computern auf der ganzen Welt betrieben – ohne eine zentrale Instanz, die es kontrolliert. Kryptowährungen hingegen werden durch Unternehmen oder Organisationen zentral verwaltet und setzen oft auf aufwändiges Marketing. Dabei nutzen sie Schlagwörter wie „dezentralisierte Währung“, um die Aufmerksamkeit der Anleger:innen zu erregen und Investor:innen anzuziehen – auch, wenn das gar nicht unbedingt den Tatsachen entspricht.
Die Bitcoin-Community dagegen legt großen Wert darauf, die Öffentlichkeit über die Vorteile, Risiken und Unterschiede zwischen Bitcoin und Kryptowährungen aufzuklären. Sogar innerhalb der Bitcoin-Community wird davon abgeraten, in Bitcoin zu spekulieren, sondern vielmehr zu sparen. Damit wären wir schon beim nächsten Unterschied: Während viele Krypto-Anbieter:innen hohe Rendite versprechen und damit die „Schnell reich werden“-Mentalität bedienen, verfolgen seriöse Bitcoin-Quellen den Ansatz: Informiere und bilde dich erst, bevor du in Bitcoin sparst. Verspricht dir jemand hohe Rendite bei Bitcoin, kannst du davon ausgehen, dass es sich nicht um eine:n seriöse:n Anbieter:in handelt.
Wie genau funktioniert Bitcoin?
Ein Grundsatz lautet: „Vertraue nicht, verifiziere.“ Anders als alle anderen Geldsysteme funktioniert Bitcoin ohne Vertrauensbasis. Eine Transaktion verläuft dabei nicht komplexer als eine Kartenzahlung im Supermarkt. Beim Bezahlvorgang werden digitale Informationen ausgetauscht. Der einzige Unterschied ist, dass ich die Sats (Abkürzung für Satoshis = Untereinheit von Bitcoin) ohne eine zentrale Vertrauenspartei direkt an den:die Empfänger:in senden kann. Wenn du jemandem Bitcoin senden möchtest, erstellst du eine Transaktion in deiner digitalen Geldbörse. Du gibst an, wie viele Sats du senden möchtest und an welche Empfängeradresse. Daraufhin signiert die digitale Geldbörse die Transaktion, um deine Identität zu verifizieren. Dann wird die Transaktion vom dezentralen Netzwerk überprüft. Dieses Netzwerk besteht aus Knotenpunkten („Nodes“), die auf der ganzen Welt verteilt sind.
Als Nutzer:in ist es allerdings nicht notwendig, diesen Prozess im Detail zu verstehen – im Grunde ist es wie das Verschicken einer E-Mail.
Was ist eine Blockchain?
Die Bitcoin-Blockchain ist eine verteilte Datenbank, in der Bitcoin-Transaktionen gespeichert werden – wie in einem Notiz- oder Kassenbuch. Der sogenannte Block entspricht einer Seite im „Buch“. Die Seiten sind nummeriert und bilden somit eine fortlaufende, zusammenhängende Historie. Und so ist es auch bei der Blockchain – nur, dass die Historie der Datenbank auf alten Datenständen aufbaut. Sämtliche Transaktionen, die in der Blockchain dokumentiert wurden, können vom ersten bis zum aktuellen Eintrag transparent für jede:n nachvollzogen werden. Die Blöcke mit der Transaktionshistorie sind miteinander verkettet und bilden eine Blockkette („Blockchain“).
Wenn jemand versucht, den Datenstand zu seinen Gunsten zu ändern und sich zum Beispiel mehr Bitcoin aufzuschreiben, als er oder sie in Wahrheit besitzt, dann werden diesem Datenstand andere Knotenpunkte in der Bitcoin-Historie widersprechen. So ist die Blockchain vor Manipulation geschützt – im Gegensatz zu herkömmlichen Datenbanken, die auf einzelnen Servern liegen oder von einzelnen Unternehmen betrieben werden.
Wie steht es um die Sicherheit?
Je länger ein Netzwerk ohne Zwischenfälle besteht, desto mehr Vertrauen gewinnt es in Bezug auf seine Sicherheit. Das Bitcoin-Netzwerk existiert seit 2009 und hat sich gegenüber Angriffen und Manipulationen als widerstandfähig erwiesen. Das Netzwerk wird von einer Vielzahl an Teilnehmer:innen auf der ganzen Welt gestärkt. Um das Netzwerk zu kontrollieren oder zu manipulieren, müsste ein Angreifer mehr als 51 Prozent der gesamten Rechenleistung des Netzwerks übernehmen – ein solcher Angriff erfordert nicht nur enorme Rechenleistung, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel. Die Hardware, die für einen solchen Angriff erforderlich ist, ist teuer und die laufenden Kosten für den Stromverbrauch ebenfalls beträchtlich. Selbst wenn eine Instanz genügend Ressourcen hätte, um genügend Rechenleistung aufzubringen, würde dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nehmen. Währenddessen könnten die anderen Teilnehmer:innen im Netzwerk bereits entsprechende Verteidigungsmaßnahmen ergreifen.
Was sollte man im Umgang mit Bitcoin beachten?
Bitcoin ist knapp, und es gibt niemanden, der die Gesamtmenge von 21 Millionen Bitcoin erweitern kann. Wer sich diese Besonderheit bewusst gemacht und entschieden hat, in Bitcoin zu sparen, wird verstehen, warum es wichtig ist, sich mit dem Thema gut auseinanderzusetzen und die ersparten Sats auch selbst zu verwahren. Geld repräsentiert unsere Lebenszeit, und jeder Vertrauensbruch, sei es durch Betrug oder gar Inflation, ist schmerzlich spürbar. Ich kann jedem:jeder Einsteiger:in nur empfehlen, sich gründlich mit Bitcoin auseinanderzusetzen – und dazu gehört auch, die jeweilige Plattform mit Bedacht zu wählen und bei dieser Wahl so nah an die Selbstverwahrung zu kommen wie nur möglich.
Warum ist das Thema Bitcoin gerade für Frauen wichtig?
Die Vorteile von Bitcoin für Frauen können stark von individuellen Umständen, kulturellen Unterschieden und gesetzlichen Bestimmungen abhängen. Bitcoin strebt danach, ein alternatives Geldsystem zu sein. Da es sehr jung ist, haben Frauen die Chance, sich frühzeitig mit den Vorteilen von Bitcoin auseinanderzusetzen und sich somit im Finanzbereich zu emanzipieren. Und das gilt nicht nur für Frauen, sondern für alle Menschen, die von der klassischen Finanzwelt benachteiligt oder gar ausgeschlossen werden – sei es aufgrund des Geschlechts, der Religion, der Hautfarbe oder des gesellschaftlichen Status. Bitcoin schließt niemanden aus und sorgt somit für finanzielle Inklusion und Inklusion im Allgemeinen.
Author: Alyssa Wright
Last Updated: 1699886042
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