Käufer von neuen Elektroautos müssen einer Studie zufolge in Deutschland deutlich tiefer in die Taschen greifen. Autobauer gewährten auf die 30 wichtigsten Modelle weniger Preisnachlass, heißt es in der Erhebung des Duisburger CAR-Instituts vom Dienstag. Insgesamt lag der Preisnachlass demnach im August mit 16,2 Prozent im Schnitt um drei Prozentpunkte unter dem Niveau vom Juli. Gleichzeitig wird demnächst auch die Förderung für den Kauf von E-Autos zurückgefahren. Es handle sich um einen "von der Bundespolitik verursachten Preisschock bei den Elektroautos kurz vor der IAA", kritisierten die Forscher. Die Autoausstellung IAA findet in der kommenden Woche zum zweiten Mal in München statt, Schwerpunkt wird unter anderem die E-Mobilität sein.
Der deutsche Staat kürzt zum Jahreswechsel erneut seine Subventionen beim Kauf von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Nur noch 3000 statt bislang 4500 Euro "Umweltprämie" gibt es vom 1. Januar 2024 an für Privatkäufer kleinerer E-Autos, das sind solche mit einem Listenpreis von weniger als 45 000 Euro. Zuvor war schon die Förderung für Hybrid-Fahrzeuge zurückgefahren worden. Viele Hersteller rechneten die geringe Förderung wegen ihrer langen Lieferfristen bereits in ihre aktuellen Angebote ein, beschreibt Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer die Lage. Unternehmen können bereits vom 1. September 2023 an gar keine Umweltprämie mehr für ihre Neuwagenkäufe erhalten. Derzeit sei unter anderem der VW-Konzern noch in der Lage, bestimmte Modelle innerhalb dieses Jahres zu den alten und damit günstigeren Förder-Konditionen zu liefern.
Möglicherweise leitet Tesla eine neue Preisrunde ein
Schon bald dürfte der US-Anbieter Tesla nach Dudenhöffers Einschätzung eine neue Preissenkungsrunde einläuten, um den Verkauf anzukurbeln. Darüber könnten sich dann Kunden freuen. Das würde aber wiederum auch zu deutlichen Gewinnrückgängen insbesondere bei den deutschen Herstellern führen, wenn sie weniger pro Fahrzeug erlösen.
Fahrzeuge mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor werden dagegen jetzt schon billiger. Die 30 gefragtesten Modelle wurden laut der Studie im August mit einem durchschnittlichen Preisnachlass von 17,8 Prozent angeboten, das ist der höchste Rabatt seit zwei Jahren. Der Trend dürfte auch in den nächsten Monaten anhalten, hieß es: Verbrenner seien immer weniger gefragt, die wirtschaftlichen Daten seien wenig erfreulich, Kaufzurückhaltung präge das Bild, die hohen Auftragsbestände zu Jahresbeginn seien "Schnee von gestern". Vor allem VW biete seine Fahrzeuge mit höheren Nachlässen an.
Author: Devon Carpenter
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